Diese Mail erreichte uns zu Fegers Tod von seiner traurigen Familie.
Vielen Dank, dass wir diese Mail veröffentlichen dürfen!

Liebe Birgit, lieber Ufi,

vielen Dank für eure lieben Worte und wunderschönen Bilder von unserem Feger. Ihr habt Recht – Feger gehörte auch zu Eurer Familie – und das war außergewöhnlich und machte Fegers Leben sehr reich und glücklich, vielen Dank dafür!

Für uns hier zu Hause ist es immer noch schwer zu akzeptieren, dass unser Feger nicht mehr da ist. Seine Lieblingsplätze - im Flur, direkt an der Treppe nach oben, im Wohnzimmer auf dem Teppich, im Garten unter der Bank - sind leer. Feger und Semmel waren immer zusammen, Po an Rücken, Kopf an Kopf, immer beieinander. Auch unser Kleiner trauert, und alle kümmern sich besonders um ihn. In der ersten Woche wollte er nie durch die Haustüre ins Haus, lieber im Vorgarten liegen bleiben, so als würde er sagen: Feger ging doch immer zuerst rein, jetzt warte ich mal auf ihn, bis er kommt.

Feger war sehr krank in den letzten zwei Wochen seines Lebens. Zuletzt konnte er nicht mehr laufen, fressen und auch nicht mehr aufstehen. Vier Tage war er in der Tierklinik, in der er das Jahr davor gerettet werden konnte. Wir waren bei ihm, als er gegangen ist. Es war unbeschreiblich traurig. Feger lag auf der Seite, konnte kaum noch schnuppern, sich nicht bewegen und sah trotzdem noch so wunderschön aus. Die Zeit mit ihm war vorbei – eine lange, wunderschöne, innige Zeit – eine Hundeliebe zu Ende. Aber diese Zeit kann uns keiner nehmen, keine einzige Erinnerung. Viele Gedanken kommen und gehen, zum Beispiel wie alles anfing, wie wir Euch getroffen haben, unser erster Besuch bei Euch mit Lukas und Julian. Lukas darf Feger das erste Mal halten, immer schön vorsichtig. Mit meinem Vater hole ich Feger bei Euch ab. Kurz bevor wir zu Hause sind, muss das kleine braune Knäuel kräftig spucken. Die erste Zeit zu Hause – schnell war er stubenrein. Der erste Schnee – großer Schrecken, schnell rein. Ein Hubschrauber fliegt über unser Haus, und wieder schnell rein. Toben mit den Kindern im Garten, ohne Ende.

Feger zeigte uns schnell sein außergewöhnliches Wesen. Aufmerksam, anpassungsfähig in unterschiedlichen Situationen, liebenswert, begeisterungsfähig, nie ängstlich, einfach unser Traumhund. Er hat uns viel Glück gebracht: Er war der Beschützer unserer Kinder. Als unser Jonas geboren wurde der treue Kinderwagenbegleiter. Jeder in unserem Wohngebiet kannte Feger, jeder hatte ihn lieb, ein liebes Kraulen für ihn. Einige hatten immer etwas dabei, wie natürlich der Postbote oder die alte Zeitungsfrau auf dem Fahrrad, die immer anhielt, um ihm ein Leckerchen zu geben. Feger hat vielen Kindern die Angst vor „dem Hund“ genommen. Wie oft haben wir ihm mit dem Kommando „Hol den Lukas“ zu unserem Großen geschickt, der beim Spaziergang weit hinter uns träumte. Feger hat ihn uns geholt oder Lukas ließ sich einfach von ihm motivieren und machte sich auf den Weg zu uns. Julian und Jonas haben sich, als sie das Alter dafür hatten, zuverlässig und ohne Murren um ihn gekümmert und seine Abendrunde übernommen, das nennt man auch „Geben und Nehmen“. Was hat dieser wunderschöne, besondere Hund uns alles gegeben. Wie oft durften wir vor Stolz platzen, wenn unser Feger tolle Ergebnisse von Ausstellungen mit nach Hause brachte. Unsere Familie und Feger, wir waren ein gutes Team. Feger war uns ein treuer Freund, unseren Kindern der allerbeste Kumpel. Wir vermissen ihn unendlich.

Unser Jonas war zu dem Zeitpunkt, als Feger so krank wurde, mit den Pfadfindern zum ersten Mal im Sommerlager. Er kam erst neun Tage nach Fegers Tod nach Hause und wusste es noch nicht. Er kam zur Türe hinein und rief: Da ist Semmel, und wo ist Feger? Wir haben viel zusammen geweint. „Mama, gib mir meinen Fegi wieder“. Diesen Wunsch kann ich ihm leider nicht erfüllen.

Unser größter Trost ist jetzt unser zweiter wundervoller Hund, Fegers Sohn, unser Semmel. Er ist genauso schlau wie sein Papa. Jonas bringt ihm neue Kunststücke bei. Ich werde mich bemühen, ihm wie Papa Feger „Zeitung holen“ und „Lesen“ beizubringen. Er hat ähnliche Proportionen wie Feger, ist groß geworden. Sein Fell bekommt langsam Fegers Farbe, er hat auch seine Augen. Jetzt bleiben uns von Feger tausend Geschichten, große Dankbarkeit, viel Stolz, so einen Hund den eigenen nennen zu dürfen, drei Kisten Pokale und die Gewissheit, dass Feger vielen Familien, die seine Kinder haben, glücklich gemacht hat.

Uns bleibt sein Sohn, ewige Freundschaft, Dankbarkeit und Liebe zu ihm.

Ati und Familie